Flocken tanzen

Ein Gedicht von Ingo Baumgartner
Flocken fallen nicht, sie tanzen,
trudeln, trödeln, schwieschwuschwieren,
heben sich empor, sind Lanzen,
weiche Watte. Oft verlieren
sie den Auftrag, der sie ruft
und zerschmelzen in der Luft.

Flocken sind die Harlekine
unter allen Niederschlägen.
Nasen treffen sie, Sabine
necken sie und legen
sich an ihrem Nacken an,
spielen vorher Hampelmann.

Flocken häufen sich mit Schwestern
auf den Wegen, Häusern, Bäumen,
tünchen weiß, was grad noch gestern
farbig war. In Kinderträumen
tragen sie auch Namen wie
Cheristane, Weißmarie.

Informationen zum Gedicht: Flocken tanzen

783 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
04.12.2014
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige