Die Segge

Ein Gedicht von Ingo Baumgartner
Wann wird die Segge schon bedichtet,
von ihrer Anmut je berichtet?
Das Schwarz der zarten Windschwank-Ähren,
ihr schlankes Blatt, des Teiches Zähren,
die oft an ihren Stielen kleben,
das Inselreich für kleines Leben,
nichts wird erwähnt. Ein kleines Licht
beleuchte sie im Lobgedicht.

Ermüdete Libellen rasten
an ihren Halmen. Schreckhaft hasten
die Wasserläufer durch die Dichte
des hohen Halmwerks und die schlichte
Zikade hängt, dem Dorne gleichend,
an Stängeln und im Schwimmen schleichend
hält - wohl für kurze Mittagsruh -
die Natter auf die Segge zu.

Die Quappen drängen zu den Algen
am Sauergras. Elritzen balgen
im Spiel sich, helle Blasen steigen
die Schäfte hoch, zwei Frösche zeigen
die Kunst des Tauchens zu den Wurzeln
der Pflanze, flinke Käfer purzeln
von Blattlanzetten, mögen dies
im kleinen Seggenparadies.

Informationen zum Gedicht: Die Segge

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15.05.2014
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