Der Raureif - ein Schöngeist

Ein Gedicht von Ingo Baumgartner
Das Jahrviertel Winter hält Mägde und Knechte
in Diensten. Sie tünchen die Lichtzeit am Tag
mit kalkigem Weißton auf Hausdach und Wechte.
Ein Hexagonmuster als Fensterbeschlag
zeigt – Freude erweckend – das Werk des Gesindes,
des Frostes, des Schneefalls, des beißenden Windes.

Als Meister des Fachs, Ziseleur des Gezweiges,
Behübscher des Morgens in Klöppelmanier,
erweist sich der Raureif, als Schmuck des Geneiges
der Rotkiefernadeln am Berghang vor dir.
Mit Feingliederfingern und Sinn fürs Genaue
vermittelt er Schöngeist – und nennt sich „der Raue“.

Informationen zum Gedicht: Der Raureif - ein Schöngeist

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22.12.2014
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