Wegweiser
Ein Gedicht von
Inge Millich
Wegweiser
Zwei Pfade zweigten sich
vom braun gefärbten Wald
Doch beide
konnte ich nicht schreiten
so ging ich nur den einen
und sah dem anderen noch nach
bis er im knackenden Unterholz
verschwand
Versprach er mir, der Weg,
den ich wählte,
der bessere zu sein
so lief ich ihn, durch nasses
hohes Gras
gedankenversunken
und merkte nicht,
der andere, er folgte mir
wusste er doch,
es gibt immer einen anderen
einen zweiten Weg
so lagen plötzlich wieder beide vor mir
frisch, fast unbetreten der eine
dem ich nun folgte ohne zu zweifeln,
denn stellt er zweimal sich mir vor
zeigt er mir doch die Richtung an
© Inge Millich