Noch niemals war ich oben in den Bergen
Ein Gedicht von
I. Kunath
Von grünen Wiesen, Ruhe, weiten Tälern
von Zeit zu Zeit voll Hoffnung träume ich.
Noch niemals war ich oben in den Bergen
und wieder fängt die Sehnsucht mich...
Ein schöner Jüngling hat mir einst gestanden,
wie schön da droben doch die Blumen blühn,
wie sanft der Wind die Träume wieget,
wie hell und feurig dort die Herzen glühn.
Von schönen Blumen, Träumen, glühend Herzen
von Zeit zu Zeit voll Hoffnung träume ich.
Noch niemals war ich oben in den Bergen
und wieder fängt die Sehnsucht mich...
Am liebsten wär ich mit ihm mit gezogen,
doch bleib ich hier, weil ich so anders bin.
So anders brennt das Feuer meines Herzens,
nur meine Sehnsucht, die zog fort mit ihm.
Er ging hinfort, denn seine Berge liebt
er wie nichts andres und er sprach zu mir:
Vergib, dass ich dir dies gesteh, doch sieh,
mein Herz fliegt stets voll Sehnsucht hin zu dir.
Voll Sehnsucht, ja von diesem einen Jüngling
von Zeit zu Zeit voll Wehmut träume ich.
Noch niemals war ich oben in den Bergen,
doch jenes Herz das denket stets an mich!
(Ilka Berikhan)
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