Der kleine Baum
Ein Gedicht von
I. Kunath
Ein Baum der stand am Wegesrand
so einsam und voll Sorgen,
dass er die Zweige um sich wand
und träumte still von morgen.
So stand er bis es dunkel war
da kam aus weiter Ferne
ein Vögelein so leuchtend klar
und glänzend wie die Sterne.
Es sang von Wäldern, grün und schön,
von Tieren, Wind und Eichen,
von Flüssen, göttlich anzusehn,
von Blumen, Wiesen, Teichen.
Und als dem Baum der Tag begann
da zog er mit dem Winde,
im Herzen sang er leis das Lied
und flog nach Haus geschwinde.
(Ilka Berikhan)
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