Du guter Mond, halfst mir in schweren Stunden
Ein Gedicht von
Horst Hesche
Es war bereits nach Mitternacht.
Silbern fiel das Mondlicht in mein Zimmer.
Von seinem Licht bin ich erwacht.
Freude hinterließ der Lunaschimmer.
Der Mond, der aus den Wolken kam,
half mir einst, mich zu entscheiden,
als ich mir fast das Leben nahm.
Liebeskummer ließ mich damals leiden.
Ich war seit Wochen unterwegs auf See.
Abends kam per E-Mail diese Nachricht:
"Henry!
Ich bin zu jung
und will nicht mehr allein sein!
Ich kann nicht länger warten!
Ich trenne mich von dir
in stiller Liebe!"
S.
Das schmerzte, tat mir furchtbar weh!
Schrecklich hart! Sie kannte keine Nachsicht!
Ich stand und unter mir der schwarze Schlund
brauste wütend, langte nach den Beinen.
Hier ginge ich ganz unbemerkt auf Grund.
Niemand brauchte eine Träne weinen.
Der Mond erschien aus dunklem Wolkenfeld,
gleichsam einem Himmelszeichen.
Er war zu rechten Zeiten für mich bestellt.
Lebend konnte er mich noch erreichen.
Lieber Mond! Du warst für mich ein Leben lang
wie ein Freund und nächtlicher Begleiter.
Ich grüße dich und sag' dir herzlich Dank!
Bleib! Doch du eilst ganz gewiss gleich weiter!