Die Geschichte vom Langhaarkater Benny und dem dreisten Mäuslein
Ein Gedicht von
Horst Hesche
(Für nette Kita-Kinder)
Im "Haus am See" hatt' einst mein Vater
einen sehr bekannten Langhaarkater.
Der Benny ging sehr gern zu Gast
und hatte Angst, dass er etwas verpasst.
Mal war er hier, mal war er dort.
man kannte ihn in jedem Ort.
Am Bauernmarkt hier in Merane
trank er viel Milch und schleckte Sahne.
Der Metzgermeister Ochs war auch sehr nett.
Er gab dem Benny selbst ein Kalbskotlett.
Beim Karneval saß Benny gleich im ersten Wagen,
man hörte ihn "miau-hellau" gar sagen.
Und beim Laternenfest war sehr viel los.
Er war beliebt bei Klein und Groß.
Er kam in einen Puppenwagen,
wurde gefahren, gestreichelt und getragen.
Er wurde gekämmt und schön frisiert,
Man hat ihn gern und sanft berührt.
Doch schließlich wurde es zu viel,
genug mit Spaß und vielem Spiel!
Er nahm vernehmlich schnell "Reiß aus!"
und eilte stricks-stracks gleich nach Haus.
In der Veranda sprang er in sein Kuschelbett,
schlief ein und schlummerte ganz nett.
Ein Mäuslein kam ganz dreist daher
und fraß den Katzenfressnapf völlig leer.
Das Mäuslein sprang dann ganz adrett
zum Benny-Kater in sein Bett.
Dort war's so wollig weich und angenehm,
so richtig warm und schön bequem.
Und weil der Kater so tief schlief,
das Mäuslein seine Brüder rief.
Sie flochten ihm das Rückenhaar
zu einem Zopf ganz wunderbar.
Das Mäuslein kicherte und lachte
bis Kater Benny dann erwachte.
Das Mäuslein hat er nicht bemerkt.
Er war jetzt frisch vom Schlaf gestärkt
und lief sogleich zur Nachbarkatze.
Die zog jedoch 'ne schiefe Fratze
und schrie es ihm in sein Gesicht:
"Der Zopf am Rücken steht dir nicht!"
Erst jetzt bemerkte er den Zopf
und alles drehte sich in seinem Kopf.
Doch bald darauf kam er zu sich
und rief: "Das ist modern, ich freue mich!"
und ging ganz stolz durch uns'ren Ort.
Doch alles lachte immerfort.