Mutter ...
Ein Gedicht von
Horst Fleitmann
Liegst schon so lang im Grabe kalt
ich denke auch nach fünfzig Jahren,
an Dich oft, Mutter, täglich bald.
Konnte Dein Bild so lang mir wahren.
Ich war noch nicht ein ganzer Mann,
als Du wurdest mir genommen.
Heute wünscht' ich, dann und wann,
ach, würd'st Du noch einmal kommen.
Einmal seh'n noch, Deine Augen,
die so gütig, warm und mild.
Kindlich wieder daran glauben,
dass Du Trutzburg bist und Schild,
wenn es zu entscheiden galt,
welchen Weg wir gehen gar
und Du mahnend sagtest, halt!
Weil Dein Rat der Beste war.
Krankheit, Kummer, Liebesleiden,
immer hörtest Du mir zu,
niemals blieb es pures Schweigen,
Freundin-Mutter, das warst Du.
Dafür dank ich Dir bis heute,
sag es täglich in Gedanken.
einzig, was ich stets bereute:
ich vergaß sehr oft das Danken.
All die Liebe, mir gegeben,
Trost und Worte des Verstehens,
sind's die mich noch heut bewegen,
niemals sprachst Du sie vergebens.
Danken will ich. ich umarm' Dich,
Du bist in mir, bist nicht fern.
Mutterliebe ist unsterblich,
hab Dich, Mutter, ewig gern.