Entdeckerreisen ...
Ein Gedicht von
Horst Fleitmann
Kein Mensch kann los sich davon eisen,
vom Wunsch, wie früher mal zu reisen.
Niemand kommt wandernd an sein Ziel
und auch Entdecker gibt's nicht viel,
die, wie in früh'ren Zeiten üblich,
entdeckten viel, das ist betrüblich.
Schön wär's, wenn in den heißen Tropen,
wo einst die Affenschwärme tobten
gejagt von Löwen und Hyänen
man könnte Unentdecktes wähnen.
Oder mit Anakonden ringen
die Dich vielleicht ins Jenseits bringen.
Mutig in einem Teich zu baden,
In dem, gar völlig ungeladen,
hungrig ein Alligator zischt,
ganz närrisch auf Dein Bein erpicht.
Wie schön, wenn Du mit letzter Kraft
es aus dem Maul des Tiers geschafft.
Hast Du den Angriff überstanden,
ein Glück in diesen Tropenlanden,
entdeckst Du gleichsam neues Leben.
Soll es ja immer noch dort geben
und weil’s bisher noch nicht bekannt,
wird es dann nach Dir selbst benannt.
Schön auch, wenn Du beim Biwakieren,
des nachts von äußerst wilden Tieren,
die hungrig um Dein Lager streichen.
und Deinen Mut total erweichen,
den Sinn des Lebens noch ergründest,
Du so zurück zum Schöpfer findest.
Und fällst Du dann zum guten Ende,
noch Kannibalen Hände,
bist Du wahrscheinlich dann verloren,
wirst bald in ihren Töpfen schmoren.
Doch auch auf einem fremden Herd
Sagt man zu sich: Das war es wert.