Einmal im Rampenlicht ...
Ein Gedicht von
Horst Fleitmann
Ein hübsches Weib aus Schwabenland,
woanders noch recht unbekannt,
mit wahrlich edelstem Gesicht,
wollte partout ins Rampenlicht.
Zunächst fand Sie die Lampe
die leider ohne Rampe.
Als beides sie dann hat, recht spät:
merkt sie, daß dort fast niemand steht.
Man nahm von ihr keine Notiz,
war so: der reinste Rampenwitz.
Die reichlich Unbekannte
Stand lang so an der Rampe.
Da kam der Blitzgedanke:.
Zu dunkel war die Lampe!
Denn sinnvoll ist ein Rampenlicht
nur dann, wenn´s helle brennt, sonst nicht!
Wo weder Licht noch Lampe ist,
nützt auch die schönste Rampe nichts.
Das Licht ging an und wieder aus.
Hernach fuhr sie beglückt nach Haus.
Nun war sie fröhlich im Gesicht:
stand sie doch mal im Rampenlicht.
Nie mehr, im ganzen Leben
kann ihr dies jemand nehmen.
Zurück fuhr sie ins Schwabenland
wo einen Bauern sie dann fand.
Der machte aus der Rampensau
die arbeitsamste Bauernfrau.
Sie stand nie mehr im Rampenlicht
doch kümmert´s sie beileibe nicht.
Der Bauer macht ihr alles Recht...
was der nicht schafft, besorgt der Knecht