Bequemer Abschluss ...
Ein Gedicht von
Horst Fleitmann
Ein Mensch genoss in seinem Leben
besonders gern den Saft der Reben,
bis ein Glas Wein, genau das Letzte
dem Dasein einen Schlußpunkt setzte.
Der Mensch starb früh und äußerst dicklich,
was für Bestatter nicht sehr schicklich.
Wie sollte bei der Körperfülle
begraben man die fette Hülle?
Verbrennen kam hier nicht infrage,
zu klein war'n Ofen sowie Trage.
Auch Särge zeigten sich zu schmal
die knappe Auswahl wurd' zur Qual.
Nach reiflich kluger Überlegung,
kam in´s Problem dann doch Bewegung.
Sechs Fuß im Erdreich (sarglos) tief
legte den Leichnam man (und schief),
der dann mit Lehm und etwas Sand
bedeckt, die letzte Ruhe fand.
Der Mensch liegt nun, nachdem er starb,
äußerst bequem im Doppelgrab.