Schenken mit Verstand

Ein Gedicht von Helmut A. Pätzold
Schenke mit Verstand

Und wieder mal ist Weihnachtszeit,
wir alle machen uns bereit,
mit Liebe und mit schönen Dingen,
Freude in das Fest zu bringen.
Will man froh etwas verschenken,
dann sollte vorher man bedenken,
bringt es dem Menschen wirklich Wonne,
oder kommt es in die Tonne?
Was man selbst für prächtig hält,
dem andren lang noch nicht gefällt.
Man hört fast, wie er höhnisch lacht:
» Was hat der Trottel sich gedacht? «
Schenkt man was Köstliches zum Essen,
denkt der, man hält ihn für verfressen.
Schenkt man ein Buch denkt er, ich wette,
dass er noch Bildung nötig hätte.
Schenkt man ein Bild, von einem Meister,
ist es für ihn nur Scheibenkleister.
Schenkt man Geld, hör ich ihn lallen,
» Ihm ist nichts Besseres eingefallen. «
Ein Kartengruß erntet nur Hohn:
» Das ist die Vierzigste nun schon! «
Was ist zu tun, was soll man schenken,
man will ihn schließlich auch bedenken.
Wer kann, der mache ein Gedicht,
denn das hat er bestimmt noch nicht!

Informationen zum Gedicht: Schenken mit Verstand

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03.12.2016
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