Was ändern
Maschinen stampfen, knirschen, knattern,
Maschinen dröhnen, dumpf und laut.
Seit Jahren schon malocht hier Vattern,
der nur noch müd' und träge schaut.
Oft leckt das Öl, knarrzt das Getriebe,
pfeift auch die Druckluft aus dem Schlauch.
Nie war der Job, die große Liebe,
der Lärm schleicht sich in Kopf und Bauch.
Drei Schichten täglich, sieben Tage,
rund um die Uhr wird produziert.
Ergonomie war hier nie Frage,
auf Stress und Hektik programmiert.
Die Leistung stetig neu verdichtet,
die Zykluszeiten senkt herab.
Auf Wohlgefühl wird gern verzichtet,
der Mensch braucht seinen Trott und Trab.
Manch Arbeitsunfall hat's gegeben,
drei Finger verlor Jaspers Franz.
So spielt das Schicksal, mit dem Leben,
der ist jetzt Pförtner aus Kulanz.
Gesetz und Regeln oft missachtet,
kein Chef war da, der danach frug.
Damit ihr noch mehr Profit machtet,
die Welt übt sich in Selbstbetrug.
Nun hat das Spiel sich leicht verschoben,
Betriebsratswahl - Nun ist's vollbracht!
Viel Ignoranz verschwand von oben,
weil man nun vieles anders macht.
Man lebt Gesetz und ASA wieder,
beurteilt der Gefährdung Kraft.
Man reißt so manche Hürde nieder,
mit neuem Schwung und Leidenschaft.
So ändert sich doch manches alte,
das vorher unverrückbar schien.
Wenn man nur stets dagegen halte,
ist nichts zur Ewigkeit verschrien...
© Hansjürgen Katzer, Juli 2022