Mir fällt nichts ein
Mir fällt nichts ein, es kommt nichts mehr,
mein ganzer Kopf ist hohl und leer.
Kein Satz, kein Reim hat heute Sinn.
Ob ich wohl wirklich Dichter bin?
Ich brüte wie´s die Vögel tun,
heut´ mache ich auf “Oberhuhn“.
Doch trotzdem ist das Blatt noch weiß,
verdammt, verflixt, was soll der Sch...?
Jetzt trinke ich erst mal Kaffee,
vielleicht kommt dann die Dichterfee.
Küsst mich und lässt mich Worte finden,
die sich dann zum Gedicht verbinden.
Oft kommt sie, wenn man schon verzagt,
wenn Selbstzweifel den Geist zernagt.
Doch heute lässt sie sich nicht sehen,
zuviel an Stress, ich kann´s verstehen!
So schau ich müde an die Wand,
kein Satz entstand durch meine Hand.
Nicht mal ein klitzekleiner Reim.
Heut´ Abend gibt´s nur Haferschleim!
Ich fühl mich sinnlos, schwach und leer.
ein Dichter? Nö! Bin ich nicht mehr.
Was soll´s, ich rauch ´ne Zigarette
und geh heut´ Abend früh zu Bette.
Vielleicht will´s morgen wieder werden,
dann dichte ich ohne Beschwerden.
Bis dahin sag ich: „Gute Nacht
und gebt gut auf den Nachbarn acht!“
© Hansjürgen Katzer, November 2001