Gedanken eines alten Hundes
Der Frühling streift mein altes Fell,
ich harre hier, du guter Mond.
Es lahmt der Lauf, bin nicht mehr schnell.
Du scheinst wie immer unbewohnt!
Die Nase spürt still durch die Lüfte,
nichts scheint mehr Neu in dieser Nacht.
Es sind die altbekannten Düfte,
die mir mein Freund, der Wind gebracht.
Die Zähne sind der Knochen mürbe,
der Hunger füllt mir längst den Bauch.
Wie wär´ es wohl, wenn ich heut´ stürbe,
in jenem wehen Frühlingshauch.
Von Fern erklingt mein klagend Bellen,
in Zorn getaucht und Traurigkeit.
Mag ich mich auch dagegenstellen,
bald endet meine Lebenszeit.
Mir schnürt die Angst das heiße Herz,
es zittern meine müden Glieder.
Das Ende naht in seinem Schmerz,
begrabt mich unter weißem Flieder.
© Hansjürgen Katzer, April 2004