Fußballfieber

Ein Gedicht von Hansjürgen Katzer
Den oft geliebten Fußballsport,
treibt man beinah´ in jedem Ort.
Zum einen braucht man nicht sehr viel,
bei diesem schnellen Rasenspiel,
zum anderen hält der Fußball jung,
bringt müden Geistern, Spaß und Schwung!

Als Spielgerät in jenem Fall,
benutzt man hier den Lederball.
Der soll sich ohne nachzudenken,
gemach´ zwischen die Pfosten senken.
Geschieht das, klingt sogleich ein Chor:
„Hurra, hurra – welch schönes Tor!“

So pflügen zweiundzwanzig Mannen,
die bei des Spieles Start begannen,
mit Kraft und Lust den grünen Acker,
sie rennen, schwitzen, spielen wacker.
Der Ball ist hier, der Ball ist dort,
das muss so sein bei diesem Sport!

Verteidigung stört Sturmangriff,
ein böses Foul, ein kurzer Pfiff.
Ein Kicker fiel, die Menge tobt,
der Schiedsrichter ist lang erprobt.
Das rote Kärtchen holt er raus,
für einen ist das Match schon aus!

Das Spiel geht weiter per Elfmeter,
noch herrscht der Frust und das Gezeter.
Ein Recke schießt, der Keeper hält
und während er im Dreck zerschellt,
rauft sich der Schütze stumm die Haare,
gealtert nun um viele Jahre!


Die Halbzeit ruft, Kabinengang,
vom Stadiongrund, kein Lobgesang.
Noch hat man hier kein Tor gesehen
und während bunte Fahnen wehen,
gibt es vom Trainer harsche Worte,
der nicht so angenehmen Sorte!

Nun ist man schon in Halbzeit zwei,
der Mittelstürmer läuft sich frei.
Ein Blick, das Anspiel, ein Genuss,
nun folgt ein wirklich strammer Schuss.
Die Menge johlt, der Ball ist drin,
war das, das Tor zum Spielgewinn?

Mitnichten, denn das Match kriegt Rasse,
der Gegner zeigt nun seine Klasse.
Das Mittelfeld mit Macht und Drang,
schon manchen in die Knie zwang.
Es müht sich redlich und behände,
so kommt es sicher noch zur Wende!

Das Tor bislang wie zugenagelt,
obwohl es zahlreich Chancen hagelt.
Der Torwart hält sein Tor noch sauber,
mit viel Geschick und großem Zauber.
Zwei Lattentreffer, einmal Pfosten,
der Fan kommt langsam auf die Kosten!

Noch fünf Minuten währt das Spiel,
manch Spieler wähnt sich schon am Ziel.
Schon wird ein letzter Mann gebracht,
der noch mal frischen Wind entfacht.
Nun ein Flanke mit viel Drall,
im Tor versenkt, da liegt der Ball!

Jetzt heißt es plötzlich unentschieden,
das hätte man so gern vermieden.
Warum musste das noch passieren?
Wird man das Spiel jetzt noch verlieren?
Ein banger Blick zur Stadionuhr,
es bleiben drei Minuten nur.

Ein letzter Ball mit viel Gefühl,
der Stürmerstar aus dem Gewühl,
steigt hoch und köpft mit aller Macht,
den Ball aufs Tor, der Keeper kracht,
zu Boden, doch es nützt nicht viel.
Der Ball liegt schon an seinem Ziel!

Das war es wohl, der Sieg gerettet,
kaum jemand hätte noch gewettet,
das dieses Spiel noch einmal kippt,
der Manager am Cognac nippt.
Der Schirri pfeift mit letzter Kraft,
Hurra, das war die Meisterschaft!

© Hansjürgen Katzer, Oktober 2002

Informationen zum Gedicht: Fußballfieber

1.001 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
07.01.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hansjürgen Katzer) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige