EM - Nachlese

Ein Gedicht von Hansjürgen Katzer
Vorrunde

Aufgebläht, drei Spiele täglich,
Langeweile als Programm.
Ach, der Angriff zeigt sich kläglich,
noch zwei Bier, schon wieder stramm?

Jeden Tag, die selbe Leier,
Finnland holt sich ersten Sieg.
Schottlands Torwart heißt nicht Meier,
manches Spiel ein Fußballkrieg!

Eriksen wär fast gestorben,
Gott sei Dank, hat er´s geschafft!
Sonst wär alles schon verdorben,
so bleibt´s bunt und jugendhaft!

Viele Regenbogenfarben zeigen,
das man um Verständnis wirbt.
Nur der Orban, der bleibt Eigen,
was den großen Spaß verdirbt!

Fußballparty, Brot und Spiele,
Landesfähnchen weh´n im Wind.
Sponsor, Werbung, große Ziele,
die, oft mehr als dürftig sind!

Auch Coronas Viren glänzen,
viele werden infiziert.
Doch das Stadion zu schwänzen,
wird von keinem Fan kreiert!

Und die Augen sind schon eckig,
Deutschland weiter, war doch klar.
Acht Verlierern geht es dreckig.
Sechzehn finden´s wunderbar!


Achtelfinale

Wales zerschellt, dänische Helden,
schießen viermal in das Tor.
Auch ein Bale hat nichts zu melden,
den man früh zum Star erkor!

Österreich, kann richtig kämpfen!
Die Azurri brauchten Zeit.
Doch das kann die Lust nicht dämpfen,
zum Finale nicht mehr weit!

Auch die Niederlande draußen,
war´n die Tschechen doch so stark?
Leider kam nicht viel von außen
und die Abwehr stand wie Quark!

Belgien zeigt seine Klasse,
Portugal seht früh schon raus.
Belgien hat viele Asse,
Ronaldo viel Sturmgebraus!

Spanien mit starken Szenen
und ein Eigentor voll Pracht.
Die Kroaten nicht zum gähnen,
doch am Schluss heißt´s: „Gute Nacht!“

Frankreich zeigt sich recht passabel,
dann kam der Elfmetertod.
So wird´s doch noch sehr blamabel.
Schweiz gewinnt! Potz sapperlot!

Deutschland sagt auf Wiedersehen,
England schoss zwei Tore mehr.
Jogi darf in Rente gehen,
kommt mit Flick, die Wende her?

Ukraine, aus dem Osten,
eine Mannschaft, die kam durch.
Schweden war nicht auf dem Posten.
Wer verliert, der ist ein Lurch!

Und nun sind´s noch sieben Spiele,
bis man sich den Sieger kürt
Dem am Ende aller Ziele,
Ruhm und Ehre dann gebührt!


Viertelfinale

Ach, die Schweiz spielt gut und deftig,
schwungvoll und mit Leidenschaft.
Spanien hilft der Glücksgott heftig,
Elfmeterglück und letzte Kraft!

Die Teufel raus in aller Kürze,
Italien spielt aus einem Guss.
Den Belgiern, fehlt noch die Würze,
Insignes Tor ein Fußballkuss!

Für heute reicht der Schick nicht aus,
der Dannebrog ist besser.
Die Tschechen reisen auch nach Haus,
die Dänen sind da kesser!

Englands Löwen wie im Traum,
die Ukraine ohne Glück.
Vier Tore stehen bald im Raum,
der Gegner bröckelt Stück um Stück!


Halbfinale

Italien steht im Finale
Elfmeterschießen, Beine schwer
Die Spanier im Tränentale
die große Vormacht lange her!

Ein Eigentor, ein Witzelfmeter,
bricht stolzen Dänen das Genick.
England gibt hier den Miesepeter,
erfolgreich bleibt ein müder Kick!


Finale

Nichts mit Englands großer Sause,
Azurri im Elfmeter schießen.
Die Briten trinken Erdbeerbrause,
Italien darf den Pott genießen!

Olympia als nächste Nummer,
wird uns schon baldigst präsentiert.
Das IOC schaut voller Kummer,
der Konsument bleibt recht frustriert…

© Hansjürgen Katzer, Juli 2021

Informationen zum Gedicht: EM - Nachlese

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12.07.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hansjürgen Katzer) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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