Ein Kauz schrie auf um Mitternacht
Ein Kauz schrie auf um Mitternacht,
ich schrak aus meinem Traume.
Mir schien als wenn der Teufel lacht,
als stünd´ er schon im Raume.
Ich steckte eine Kerze an
und blickte in die Ecken.
Doch nirgends war der schwarze Mann,
im Zimmer zu entdecken.
Nach Schwefel roch´s, ich horchte still,
käm´ er mich heute holen?
War ich sein Opfer, das er will?
Ich schlich auf nackten Sohlen.
Ich schlich mich still durch ganze Haus,
mit schrecklichsten Gedanken,
bis in den kühlen Garten raus,
wo Wein und Efeu ranken.
Dort legte ich mich müde hin,
wohl unterm Apfelbaume.
Der Teufel schwand mir aus dem Sinn,
ich sank in neuem Traume.
Am Morgen bin ich aufgewacht,
verwirrt und sehr benommen.
Der Teufel und die schwarze Macht,
wie war ich drauf gekommen?
© Hansjürgen Katzer, Juli 2004