Die Moorleiche
Durchs Moor am Abend furchtsam schritt,
ein Wandersmann voll Schrecken.
Still zog ein weißer Nebel mit,
tat alles Land bedecken.
Das Moor, schon flüstert´s leis´ zur Nacht,
mit schauderhaften Tönen.
Der Wanderer hält eisern Wacht.
Er hört es ächzen, stöhnen!
Drei Birken rauschen, schwarz und fern,
der Wind wogt durch die Schilfe.
Kein Mond am Himmel und kein Stern
und niemand bringt ihm Hilfe.
Der schmale Weg kaum noch zu seh´n,
in Gräben murmelt Wasser.
Der Wanderer hält ein, bleibt steh´n,
der Pfad wird nass und nasser.
Er spürt den nahen Todeshauch,
das Moor kennt viele Geister.
Die blanke Angst, sitzt tief im Bauch
und findet ihren Meister.
Der Wanderer, er stürzt, taucht ein,
schon sinkt er in die Tiefen.
So wird es nun sein Ende sein,
den Neck und Nymphen riefen!
© Hansjürgen Katzer, November 2011