Dichters Winter
Am Winterabend Einsamkeit,
es ist als ruhte fast die Zeit.
So sitzt er da und schreibt Gedichte,
im nimmermüden Dämmerlichte.
Der Dichter schreibt mit spitzer Feder,
ins Büchlein, das in rotem Leder,
die Worte wohl und wahr behütet,
die gerad´ sein Hirn hat ausgebrütet.
Der Ofen geizt oft mit dem Feuer,
die Kohlen sind jetzt ziemlich teuer.
So friert der Dichter nun im Kleid,
schreibt nieder meist im Zorn, sein Leid.
Auch plagt ihn oft der Durst, der Hunger,
er ist zwar noch ein schrecklich junger,
Poet, doch muss auch der was essen,
das sollte man hier nicht vergessen.
So ist sein Leben sehr gewöhnlich,
an Geld und Lob meist unversöhnlich.
Gerad´ jetzt in diesen Wintertagen,
wo Frost und Kälte an ihm nagen.
Jetzt ist das Bett, die beste Stätte,
wo er die rechte Muße hätte,
sich dieser Kräfte zu entsagen,
um einen kurzen Traum zu wagen.
Dort fände er gewiss auch Themen,
die er sich könnt´ zur Feder nehmen,
am Abend, nun zur Winterszeit,
wo es vorm Fenster wieder schneit.
© Hansjürgen Katzer, Februar 2012