Der Eichenbaum
Der Eichenbaum am Wegesrand,
vierhundert Jahre steht er dort,
an jenem traumverklärten Ort.
Verwundet, von der Zeit zerbissen,
manch Blitz hat seinen Stamm zerrissen.
Gepflanzt von eines Menschen Hand.
Unter der schweren Krone Blätter,
die er als Schattentrost gespendet,
hat manche Freud, manch Leid geendet.
Menschen kamen und sind fortgegangen,
in all der Zeit als bunte Vögel sangen.
War manchem Freund und Lebensretter.
Bald wird auch er am Boden liegen,
wird abgeholzt wie viele alte Bäume.
Wird ausgelöscht wie all die großen Träume,
die dir, dem Mensch abhanden kamen.
die manche Tage oft ganz sinnlos mit sich nahmen,
während die Zweige sich im Wind noch wiegen.
© Hansjürgen Katzer, November 2002