Aber irgendwann…
Etwas betreten blicke ich hinüber
zu den Kolleginnen und Kollegen,
die für die Forderungen der Gewerkschaft,
also meiner nächsten Lohnerhöhung
und der Möglichkeit eines würdigen
und sozialen Übergangs in die Altersrente
auf der Straße stehen!
Würde ich sie mit dem Enthusiasmus
unterstützen, mit dem ich meinen
Fußballverein bei Heimspielen anfeuere.
Würde ich ein klein wenig mehr Solidarität
zeigen und mit ihnen für meine
berechtigten Belange eintreten,
könnten wir deutlich weiter sein!
Noch habe ich diese Angst, möchte mich
nicht aus der Deckung wagen.
Möchte beim Arbeitgeber nicht anecken,
möchte nicht angreifbar und verletzbar sein.
Noch kämpfen sie für mich den
Kampf, der auch meiner wäre.
Noch spüre ich diesen Kloß im Hals
und bleibe lieber in meiner Wohlfühlzone.
Aber irgendwann….
Hansjürgen Katzer, Oktober 2021