Gnadenspende

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Gnadenspende

Einstmals fuhr ich mit dem Dreirad,
Jetzt mit Stock bin ich wieder dreibeinig,
Bewegt geht's stockend und mühsam:
Das Alter wählt den kurzen Pfad,
Doch sind wir uns schon einig:
Langsam bewegt macht einsam.

Der Geist ist willig, der Körper schwach,
Gebrechlich schreiten voran die Tage
In eine doch recht ungewisse Zukunft.
Da liegt manches Bedürfnis jetzt brach,
Sehnsüchte verwildern zur Plage,
Noch seltener hilft die Vernunft.

Arzneien mildern zwar die Last,
Schieben von uns weg die Schmerzen,
Sorgen für wenige Freimomente,
Denn die Zeit, die immer rast,
Hört noch unsere klopfenden Herzen:
Ein Hoch auf diese Gnadenspende!


©Hans Hartmut Karg
2025

*

Informationen zum Gedicht: Gnadenspende

4 mal gelesen
05.02.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige