Endlich
Ein Gedicht von
Greta Hennen
Heute will er 's endlich wagen
So lange hat er schon den Plan.
Es drängt ihn sehr, seit vielen Tagen.
Am frühen Morgen geht er 's an.
Heimlich schleicht er aus dem Haus.
Das Wetter ist ihm heute recht.
Im Wagen legt er Folie aus,
denn Flecken wären dort sehr schlecht.
Er kann es fast nicht mehr erwarten.
Es geht ihm gar nicht schnell genug.
Doch allzu hektisch los zu starten,
wär 's ohne Vorbereitung klug?
Nun hat er alles, was er braucht
und fährt zum Ende seiner Stadt.
In Nebelschleier eingetaucht,
sein Ziel, das er gefunden hat.
Die Gummistiefel an den Füßen,
das Messer liegt in seiner Hand,
wird er sich noch gedulden müssen,
schickt seinen Blick, sucht nun gebannt.
Er hat sie täglich hier gesehen,
wünscht sich seitdem, sie wäre sein.
Durch tiefen Schlamm muss er nun gehen.
Da sieht er sie, so schön und fein.
Und auf der Rückfahrt pfeift er leise,
Zufriedenheit in seinem Blick.
Er schleicht ins Haus, doch dummerweise
merkt seine Frau: Er ist zurück.
Und seine Gattin voll Entzücken
ruft laut, als sie ihn dann erblickt:
"Oh, du warst Sonnenblumen pflücken
Die Überraschung ist geglückt."
© Greta Hennen