Rücksicht (Wortspiel)

Ein Gedicht von Farbensucher
Rücksichtnahme. Wie unvollkommen
dieses Wort an sich schon ist!
Es wundert nicht, setzt man es um,
daran manche Beziehung bricht.

Zerpflückt man es, ergibt sich schnell
die Widersprüchlichkeit darin,
und man stellt fest, ein großes Wort
ergibt nicht immer Sinn.

Einer, der ganz selbstverständlich
die Rücksicht eines andern nimmt,
vergisst doch sehr beständig, dass
Rücksichtnehmer auch mal Geber sind.

Ein anderer, mit Vorsicht, nimmt
Rücksicht jederzeit auf jeden -
doch hat er oft die Nachsicht, und,
muss mit den Konsequenzen leben.

Wer dann noch die Vorausschau
vor zu viel Rücksicht ganz vergisst,
merkt irgendwann, dass irgendwie
sein eignes Leben er vermisst.

Informationen zum Gedicht: Rücksicht (Wortspiel)

1.673 mal gelesen
05.02.2024
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Farbensucher) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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