In Worten geht die Erde hin

Ein Gedicht von Farbensucher
Ich
nahm
die vielen
schönen Worte
und klopfte an die
Himmelspforte. Doch
Petrus sagte einfach „Nein!
Die Worte sind doch bloß zum
Schein! Damit beschwerst du
nur den Himmel. Hier gibt's
kein hohles Wortgewim -
mel. Hier zählen Taten,
was du gemacht,
nicht nur der
schönen
Worte
Pracht."
Ich nahm
die Worte wieder
mit und ging betrübt den
Weg zurück. Die Worte wurden mir
zu schwer - sie wiegten mehr als noch
vorher. Leicht ließ ich sie zur Erde fallen
und sah sodann ein Feuerwallen – hoffte,
davon die Wiesen blühen. Welch' Hohn!
Ein Blühen ohne Mühen! Ich sah ge-
nauer hin, erschreckt. Was vor-
her ich noch nie entdeckt:
Die Erde glühte! Ein  
Sonnenball!
Schöne Worte
brannten überall – sie
zischten hell in hohen Flammen –
Erde war in der Worte Zangen! In allen
Worten war nichts drin. In Worten ging
die Erde hin. Auch hier nur wirklich
Taten zählten - nicht all
die Worte, die wir  
wählten.

 

 



 

Informationen zum Gedicht: In Worten geht die Erde hin

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06.09.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Farbensucher) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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