erinnern

Ein Gedicht von Farbensucher
Wie hohl und blechern es klingt, wenn wir sagen,
du lebst weiter in allem Erinnern.
Wir hören dein Schreien und Wehklagen!
Du wolltest dem Tod nur entrinnen.

Entrinnen dem Tod und der Angst, die schürte
die Angst, dass du Jetzt! die Chance verspielst
auf ein Leben in Liebe, Achtung, Würde,
und in Todesangst dein Leben verlierst.

Und doch war Hoffnung dein täglich Begleiter,
geflutet von Angst, verließ sie dich nie.
Sie sagte, wie du, das Leben geht weiter,
auch wenn an Grenzen du nicht wusstest, wie.

Dem "Freund und Helfer" vertrautest du friedvoll
in Todesangst und gedankenverwirrt.
Die Schergen, sie kamen in Scharen mit Groll -
Die Angst vor dem Tod hat sich nicht geirrt.

Die Rettung in Würde vom "Helfer in Not"-
getarnt die Gewalt in schamloser Lüge,
schürte die Angst vor dem Tod durch den Tod,
als grausam fielen die ersten Hiebe.

Soll ich an gewaltsamen Tod erinnern?
Sie werden auch mich noch zum Schweigen bringen.

Informationen zum Gedicht: erinnern

17 mal gelesen
18.01.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Farbensucher) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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