Doch bin ich wie die andern
Ein Gedicht von
Farbensucher
Ich würde gerne trösten,
jeden, der voll von Trauer ist -
dann gäb’s zumindest einen,
der Trost nicht hat, ihn nur vergibt.
Ich sollte auf die Straßen,
wo viele Menschen einsam sind -
dann gäb’s zumindest einen,
der nicht für Einsamkeit bleibt blind.
Ich sollte die umarmen,
die wir umgehen, scheuen -
dann gäb’s zumindest einen,
der weiß: er wird nichts bereuen.
Doch bin ich wie die andern,
was ich würde, sollte, tu ich nicht!
So leicht sind die Gedanken -
Tun ist schwerer. Und Vorsatz zerbricht.