Blutschnee*

Ein Gedicht von Farbensucher
Eiskristalle in den Flocken
speichern weißes Sonnenlicht,
liegen glatt wie kleine Spiegel,
wenn das Licht sich glitzernd bricht.

Staub und Asche, Wassertröpfchen,
schwebend ihnen Leben gab.
Staub und Asche fällt zur Erde -
Trost auf seelenloses Grab.
 
Wolkenwürfel in sich fangen
jeden Ton und jeden Schall -
im Labyrinth der leeren Räume
beginnt des Tons Zerfall.

Wenn sie in das Wasser fallen,
sind die Schreie kurz und schrill.
Ach, versinken in den Tiefen
und es wird im Herzen still.

Blutschnee hat sich angesammelt
in dem Blick, der ferne weilt,
während weiß und leicht die Flocke
täuschend unser Schicksal teilt.
 

*das (schmutzige) Geheimnis der Schneeflocken

Informationen zum Gedicht: Blutschnee*

154 mal gelesen
06.01.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Farbensucher) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige