Diogenes als Mondanbeter
So plötzlich, Bruder Mond,
hast Du das Wort mir nun entzogen.
Doch Schweigen hab´ ich nicht gelernt.
Du, Sänger, warst mir einst gewogen,
gabst mir die Melodie zu meinen Sorgen.
Ewigkeit war dabei nie
eine frage für Dich –
du glaubst an sie
im Angesicht der Sonne.
Mich und meinesgleichen
hast Du nur erduldet,
wir dürfen gehen mit der Zeit,
Du hast uns nichts geschuldet.
Wir warten also in der Tonne
auf einsame Erleuchtung.
Ach Bruder, Bänkelsänger Mond,
nur Dein Lachen möcht´ ich noch verstehen !
Ich glaub´ ich könnte
mit Dir auf- und untergehen.
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