Der hohe Ton
Den hohen Ton hab ich verloren,
hab ihn und das Gefühl verprellt.
Ich weiß, hab´ ihn so lang beschworen,
spüre, dass sein Fehlen, mehr als dich vergällt.
Hab´ ganz bewußt - Hirn über Herz -
auf Glück verzichtet.
Die Angst vorm Unglücks-Schmerz
hat gründlich die Idee vernichtet,
zu leben wie es Gott gefällt.
Es ist wohl so – das Hohelied auf dich
ist Minnesang, ist pure Dichtung,
ist Sehnsucht eines untauglichen Subjekts.
Bin in der Spur, die Worte wechseln ihre Richtung,
die Geisterfahrt der Liebe - mehr als ein Schrecken bleibt zurück.
Und ein Bild, gemalt in zarten Farben –
so könnt´ es sein, das Glück:
sich vögeln und sich gerne haben ,
sich streiten und sich neu vertragen -
das wär vom Paradies ein Stück.
Die Hypothek des alten Lebens,
der Stolperstein Gewissen:
es hat sich, wie es könnte, nicht ergeben,
der helle Schmerz, er wird sich legen,
es bleibt nur das Vermissen.
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