Bücher lesen
Noch lese ich Bücher, wie junge Menschen Bücher lesen – selbstvergessen, einen Sinn suchend, der den Weg erklärt,
den, der hinter uns liegt oder den, der noch kommen mag.
Wissen das die Bücher?
Wusste es der Autor?
Ich will glauben, dass es für mich geschrieben wurde,
ich will an mein Wohlergehen glauben, an unseres,
an das Lernen durch Bücher -
ich lese es so gerne aus den Büchern heraus.
Seite um Seite freue ich mich an der Selbsttäuschung.
Gibt es sinnlose Wege?
Wohin führen sie denn?
Das wollte ich damals wissen und heute noch oft.
Manchmal wechselt es schon – suche dann nach den Spuren, die ich hinterließ und
Frage naiv – wann sind wir da?
Die letzte Seite lässt sich wieder nicht aufschlagen, störrisch verklebt - so können wir nicht vom Ende her denken.
Bücher, Verführer, früher oder später gehen wir dann doch vorgeschriebene Wege.
Früher oder später erreichen wir ein Ziel, nur ist es vielleicht nicht unser eigenes.
Wollen wir das wissen?
Wir wissen immerhin - ein gutes Buch erfüllt nicht einfach unsere Vorstellung - sonst hätten wir es ja selbst schreiben können.
Die Sanftmut des Wissens - wenn sie sich denn einstellt - oder das, was wir dafür halten,
ist das tröstliche Geschenk dafür, dass wir Distanz gelernt haben, zu uns selbst.
Bücher, können uns nah sein, so nah wie der Irrtum.
Wovon handelt denn unser Leben?
drug 01/24