Der Eichenbaum (2)
Ein Gedicht von
Doris Grevesmühl
Ein gewaltig großer Eichenbaum stand
schon sehr viele Jahre am Wegesrand.
Mit seinem dichten Blätterdach
ist er bei vielen Vögeln gefragt,
die zwischen seinen verzweigten Ästen
alljährlich bauen ihre Nester.
Ungestört wachsen ihre Jungen heran,
denn ein Feind sie nicht entdecken kann.
Sind im Herbst die Vögel weggeflogen
werden die Wildschweine angezogen,
kommen dann zum Eichenbaum in Scharen,
um sich an den Eicheln zu laben.
So bietet dieser schöne Baum jahrelang
Schutz und Nahrung für viele Tiere an.
Die Natur also selbst dafür Sorge trägt,
dass es vielen Lebewesen gut ergeht.
Viele Jahre sind nun schon vergangen,
doch inzwischen haben angefangen
auch seine Kräfte nachzulassen,
kann es deshalb nicht nehr richtig schaffen,
sich mit Nährstoffen zu versorgen,
Zweige sind auch schon abgestorben.
Irgendwann wird ohne Blätter er stehen,
ist aber dennoch imposant anzusehen.
Auch diesen Baum wird es mal nicht mehr geben,
ist das Leben doch ein Werden und Vergehen.