Fromme Wünsche

Ein Gedicht von Daggy Ludwig
Weihnachtsglocken, Christgesang,
so fängt Heiligabend an.

Fromme Wünsche, feine Gaben,
allen sollen lieb sich haben.

Doch meistens nach der Völlerei,
ist das alles schon vorbei.

Keiner will jetzt Ordnung machen.
Jeder guckt nach seinen Sachen.

Mutter in der Küche steht,
hofft, dass der Abend bald vergeht.

Vater muss den Wein nun trinken,
was ihm tut ganz mächtig stinken.

Er träumt vom Bier in seiner Hand,
doch Mutter sagt: Nicht elegant.

Kinder streiten um die Gaben,
jedes möcht' die anderen haben.

Selbst der Hund guckt ganz verschreckt,
weil man ihm schimpft, weil er geschleckt.

Doch irgendwann, zu später Stunde,
sitzt man noch einmal in der Runde.

Und jeder denkt, im nächsten Jahr,
da wird es anders, sonnenklar.

© Chérie de Louis

Informationen zum Gedicht: Fromme Wünsche

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23.12.2010
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
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