Viktoria

Ein Gedicht von Corvin Ho
Hinaus aus den Häusern presst sich die Menge
hin zum Stand mit den großen schwarzen Schränken
mit den vielen, tausenden, bunt gefärbten Tränken
vor dem Stand Vielfalt, es bildet sich ein Gedränge

Der Mann ist groß, mit langem Schatten steht er vor
und greift in mit Samt ausgekleidete, weiche Tasche
Heraus der Schatz, blubbert dunkelrot in kleiner Flasche
er streckt die Hand, wedelt, Augen folgen dem Stock, wie beim Chor

"Was ich hier habe, ist einzigartig und sehr teuer,
es heilt schnell von vielen Sünden und Gebrechen!
wer einmal trinkt, wird eine neue Sprache sprechen
gebraut mit Fleisch und Emotionen, ohne Kräuter, ohne Feuer"

Die Masse tobt und ist erzürnt, fühlt sich betrogen
die Gesichter ernst,schwitzen, blass und verzogen
der Mann,in seiner Hand die stärkste aller Drogen
"er will doch bloß den Lohn, all gesülzt, alles gelogen"

"So kommt her und probiert von dieser, es soll euch frei sein"
alle rasen und probieren, das Gift greift an und trifft die Triebe
"nur weiter, weiter, für alle gibt es den neuen Trank, die Liebe
der Mann lacht nun schallend, er kennt die Sucht und schenkt dem Nächsten ein

Informationen zum Gedicht: Viktoria

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01.06.2016
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