Das erbarmungslose Herz
Ein Gedicht von
Claudia Behrndt
Tönet milde auf, ihr Saiten,
sanfte Klage, Liedchen Du,
meines Herzens Traurigkeiten,
trägt der Mitleidlosen zu:
Wie die Wange welkt vor Sehnen,
wie es stirbt der Augen Licht,
wie aus ihrem Grund in Träumen,
aller Schmerz der Liebe bricht.
Wie in Seufzern voll Verlangen,
sich das Herz nach ihr verzehrt,
wie die Freude ihm vergangen,
wie ihm jedes Glücke verwehrt.
Wie nach allen ihren Wegen
immer mich ihr Antlitz zieht,
wie es blühend mir entgegen
aus dem eignen Herzen sieht.
Und wie ihr, die ihr so gerne
noch ihr Lob´ verkünden wollt,
wenn ihr nicht Erbarmen lerne,
ewiglich verstummen sollt.
Saiten, tragt mit solchen gleichen
Klagen hin zu ihr den Schmerz,
wenn ihr könnt einen erweichen,
das erbarmungslose Herz!
© Claudia Behrndt, 26.08.2007