Knopf im Ohr.
Kürzlich fuhr ich von HH nach München für zwei Wochen,
saß mit vier jungen Menschenkindern im Abteil,
fühlte mich von ihnen angesprochen,
bevor ich begriff nach einer langen Weil`,
dass ihre Plaudereien, die über einen Knopf im Ohr verbunden,
nicht mir galten über sechseinhalb Stunden.
Wie das böige Blätterlaub, so purzelten die vielen Namen durcheinander,
bald kannte ich sie alle: die Emma, die Greta, den Nikolaus und Alexander.
Ein anderer über seinem Laptop saß,
Zeit und Mitreisende vergaß;
die Tastatur seit Hamburg schon,
textete vermutlich seine Dissertation.
Sein Verhalten war schon sehr vertrackt
8oo Kilometer kein Blickkontakt.
Sollt` ich nehmen die verwegene Hürde,
ob er mir am Ziel den Koffer aus dem Netz hieven würde?
Da zeigte er sich erkenntlich: Selbstverständlich.
Die Reise war schön, trotz der Introvertierten,
die sich nicht im Mindesten für mich interessierten.
Echt jetzt?
Die neue Zeit macht mir nichts aus. Meine Seele hat eine Hülle mit Interessen, Glück, Musik, Liebe und Lebensfülle. Ich schaue ins Buch und blicke aus dem Fenster, sehe Deutschland in fliegenden Bildern, später werden mir die Erinnerungen die aufregende Reise schildern.