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Ein Gedicht von Caeli
Vorwort

Der Vogelmann um ein Weibchen wirbt
Damit seine Gattung nicht nach seinem Ende stirbt

Der Menschen wirbt auch, jedoch zumeist zum Zweck der Vorteilsnahme
gewinnt Verstand oder auch das Herz seines Partners, seiner Dame
Deren Wünsche bzw. dessen Liebe auf des Lebens Pfaden durch Konsum von Luxus dann zumeist verdirbt

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Werbung

Ein toller Spot
Wirkt recht flott
Durch Aug und Ohr wahrgenommen
Ist er vom Werbefachmann ausgesonnen

Sanft steuernd, bis hin zur Diktatur der Triebe
Uns anheuernd, appellierend auch an unsere Liebe
Preist sie Produkte, Dienste und Gesinnung an
Zeigt uns, was Politik und Wirtschaft an Gutem leisten kann

Bauend auf unsere Schwächen
Ausgedacht sich an der Struktur unseres Verstandes zu rächen
Verführt sie oftmals zum Konsum
Und macht häufig einfach dumm

Zusammen mit dem neusten Hit
Dem letzten Schnulzensong
Gibt sie uns den Kick
Bringt uns ganz aus der Fasson

Werbung führt zurück ins Leben, aus der Entbehrung
Ist stets zugegen, führt manchen Mythos zur Entehrung
Entwickelt ein Gesellschaftsbild
Den Qualitäts- und Verstandsbewussten macht sie wild

Erweckt Bedarf wo kein Bedürfnis war
Schreit stets nach Expansion
Verschmiert die Sicht, die vordem klar
Setzt zudem auf Inflation


Sie baut auf ein Gerüst von smarten Lügen
Ausgedacht um unsere Nüchternheit zu trügen
Um Gegner auszustechen
Des Konsumenten Willen klein zu brechen

Es fehlt die Wahrheit bei so manchem Werbespruch
Der Superlativ trifft auf den Hörer, entpuppt sich als ein böser Bruch
Die werbende Übertreibung sich wie ein schwarzes Band durch unser Leben zieht
Genau solange und soweit bis der Umworbene vor der Werbung flieht

Die preisenden Worte wirken überzogen, sind uns tief ins Ohr gelegt
Ganz wie wenn Kuckuckseier ins Philosophennest hineingeschwebt

Die großen Scheine sind uns stets aus dem Portemonnaie gezogen
Wobei wir um den Wert von Wahrheit und von Dinglichkeit nicht schlecht betrogen

Werbung färbt ins rosarote, überzeichnet den Kontrast
Biegt jeden Fakt, bis er zum Konsumenten passt

Ja, mit Propaganda wird bekannt gemacht
Dazu ist sie wohl ausgedacht

Werbung bringt also nicht nur Gutes
Vielmals ist sie vor allem auch Verdruss
Doch seien wir guten Mutes
Manchmal ist sie uns, wie die Meinungsfreiheit, auch ein Genuss

Drum lasst uns zum Schluss die Frage stellen
Warum gerade die Politik der Werbung allzu sehr bedarf
Vermutlich liegt das an der verursachten Blendung, einer grellen
Vielleicht aber auch am Verstand des konsumierenden Wählers, der nicht scharf

Politik baut das Tor für die große Masse
Die hin zum Pferche wird verbracht
Werbung funktioniert dabei ganz Klasse
Verhilft dem Werbenden mit Bild und Wort zur Macht



Das Resümee

Wird in der Demokratie geworben
Ist dies wie das Pünktchen auf dem i
Sind wir Menschen doch nicht nur durch Werbung allesamt verdorben
Wünsche gegen Verdrossenheit: eine Werbestrategie

© Auris Caeli

Informationen zum Gedicht: Werbung

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12.04.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Caeli) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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