Oben, gesellschaftlich ...

Ein Gedicht von Caeli
Unser Eigensinn steckt in der Gesellschaft drin
Die Gesellschaft selbst macht durchaus Sinn
Erspart man sich doch, wenn man sie kennt
Dass man Einzeln das Leben schlicht verpennt

Schwimmen in der großen Masse
Erweist sich meist als große Klasse
Man kann tun und lassen was man will
Die Welt herum hält meistens still

Man wir auch nicht zum Ziel von Häme
Nicht vorauszusehen dass es dazu käme
Kein Unmut kein schlechtes Gewissen
Nacht für Nacht ein sanftes Ruhekissen

***

Doch wer die Gesellschaft führt und lenkt
Der weiß sich um die Anonymität gekränkt
Er findet keine lebendige Menschenseele mehr
Ohne Millionen und Milliarden geht’s nicht mehr

Drum führt er uns nicht wirklich gut
Bringt uns zudem um das ruhige Blut
Er entfacht die Glut wie auch den Hass
Macht leider allzu viele Menschen blass

Er strebt ständig weit nach oben
Ehrlich und ganz Ungelogen
Erst noch etwas zögerlich
Lebt er dann allein für Dich

Will ins All zu deinem Stern
Als einer deiner Herrn
Will dein Bestes, dein Geschick
Und fasst dich knackend beim Genick

Sein Freund druckt für den Kragen ein Label
Das wird bald dein schönstes, neuestes Fabel
Liest sich modisch, ganz modern
Hast du doch sicher ziemlich gern

Gut gelaunt, deine Freunde singen mit
Mit uns‘rem Star seid ihr stets zu dritt
Er weiß alles wirklich ganz genau
Seine Taube, nun tot, erst war sie blau

Er baut Autos aber er verschweigt
Das auch sein Leben sich langsam neigt
Er tut forsch und gibt noch mächtig an
Nach ihm ist dann sein Sohn erst dran

Bis er dich richtig glücklich macht
Ist es längst schon schwarze Nacht
Nicht aber wenn du bei ihm kaufst
Auf seine teuren Produkte baust

Vergessen habe ich noch seine Kunst
Wenn du einmal feurig in der Brunst
Dann stielt der dir das große Glück
Von deinem heißgeliebten Stück…

***

Alles weggewischt bleibt er der Sieger
Zudem scheint er der größte Krieger
Hat nicht Angst nicht Furcht nicht Ruhe
Holt er tausend Schätze aus seiner Truhe

Reich wie er ist so scheint er auch klug
Herr der Intelligenz, von Lug und Trug
Herr der Symbole, Herr seiner Sinne
Herr des Wortes, Herr der Stimme

Sein bester Freund ein ganz verweg‘ner
Könnte sein, der wird bald zum Gegner
Hat der reichste Mann der hippen Welt
Sich nicht selbst zum Regieren herbestellt?

So wird das Schicksal ihn versuchen
Auf den Rest der Welt zu fluchen
Sich zu erheben gegen helles Licht
Bevor es dann in Dunkelheit verlicht …

© Auris cAeli

Informationen zum Gedicht: Oben, gesellschaftlich ...

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27.11.2024
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Caeli) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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