Larifari

Ein Gedicht von Caeli
(Schöpferpause)

Meine Gedanken kreisen
ziehen, schweifen, reisen
Um Gesellschaft dreht's sich rund
Worum es geht, ich tu's hier kund

Ärgert's mich doch manchmal sehr
Fällt mir Frohsinn wirklich schwer
Wenn die große Menschenmasse
Von Einsicht und Vernunft ablasse

Wenn das "Ich" so hochgehoben
Das Gegenüber dreist belogen
Der Große auf den Kleinen schimpft
Über ihn die Nase rümpft

Nicht zu vergessen bleibt dabei
Die Umkehrung ist nicht einerlei
Der Kleine über den Großen flucht
Größtes Unglück für ihn sucht

Wenn das "Wir" nicht weiter von Belang
Der Mensch zudem vor Freundschaft bang
Sein Innerstes stets unterdrückt
Geschicktes ihm zumeist nicht glückt

Wenn dann noch, und zu guter Letzt
Er sich beim Nähen schwer verletzt
Quillt ein dicker Tropfen Blut hervor
Er dabei sein Leben beinahe gar verlor

Wenn er sich ein Bein ausreißt
Sich ihm großes Unglück nah beweist
Wenn Nägel ständig brechen
Die Augen drohend stechen

Dann hat die Gesellschaft ein Problem
Sie will den Menschen nicht versteh‘n
Kann aber auch von ihm nicht lassen
Will sie doch niemandem wirklich passen

Absurd und ohne jeden Plan
Gesellschaft ist ein großer Wahn
Das Paradox herbei gezwungen
Überwältigt und herabgerungen

Werte fallen, stürzen, taumeln
Seelenlose lassen heute baumeln
Was die Väter einstmals dachten
Unsre Zeitgenossen es verlachten

Gedanken, so der letzte Schluss
Sind nicht unbedingt ein Muss
Beiwerk, Schönes, zu Nichts nütze
Bestenfalls des Lahmen Stütze

Was die Masse will und kann
Darauf kommt es heute an
So ist dann heute hergerichtet
Gesellschaftlich verdichtet

Der Alpha-Mensch als Übeltäter
Als gottesloser Hochverräter
Er leitet die große Menschenmasse
In eine wirklich enge Gasse

Konsum und Befriedigung die Pforten
Es fehlt dem Dichter fast an Worten
Ein erfülltes Leben dient als Pfand
Das letzte Hemd ein seidenes Gewand

Auf das Leben folgt der Tod
Wo das Unten zeigt das Lot
Wo das Oben wird es Licht
Doch im Dunkeln stimmt das nicht

Regeln, Gesetze und Parolen
Um Sicherheit bestohlen
Erlebt der Mensch seit ewigen Zeiten
Gesellschaftliche Eigenheiten

Da das so ist, und ich am Ende
Andropause und in Rente
Der Tag vorbei und ich schon müde
Die Übungskugel, gläsern, trübe

Mach ich hier für heute Schluss
Mit einem Busser‘l, Schmatzer‘l, Kuss
Und mache eine Schöpferpause
Als ungemütlicher Kunstbanause

© Auris cAeli

Informationen zum Gedicht: Larifari

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07.12.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Caeli) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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