Der moderne ländliche Novembermorgen
Der Hahn kräht durch die graue Luft
Schwelgend höre ich ihm zu
Da wieder, der alte Schuft
Kräht er, wo sonst nur Ruh´ ...
Kühl ist´s dazu
Jedoch nicht kalt
Ach weh, ich spür
Das Jahr ist schon alt.
Der Niesel fällt und ringt
Mit leisem, fernen Glockengeläut
Der Tag für uns nichts Neues bringt
Die Fenster sind trüb, ja, bald schon mit Wasser betäut
Eine Kerze brennt auf meinem Tisch
Sie erinnert mich an Dich
Ein Lichtlein, das dem Erinnern an Vergangenes geweiht
Dem, dass die Zeit schon vor einer kleinen Ewigkeit entzweit
Gedämpft ist das Wort
Das Schweigen klingt
An dem Weltenort
Durch den die Novembernässe dringt
Kein Wind, kein Hauch
Kein lauter Schall sich in den Lüften wiegt
Doch halt
Des Morgens Stille ist besiegt! ….
Eines Flugzeugs Düsenkrach die sanfte Ruhe stört
Über den Hahn hab´ ich gerade noch innerlich gelacht
Doch der Krach der Zivilisation empört
Dem Frieden ist der Garaus gemacht
Still wird der Morgen erst kurz danach
Will nicht mehr dichten:
„Gemach!“
Sag ich mir, muss ich das Stimmungsbild erst neu belichten…
© Auris cAeli