Der Freizeitmensch ...
... oder: immer Geradeaus!
( ... ein Wort der Kritik)
Wir müssen uns ja nicht des Kreuzes Segen beugen
Wir können uns auch in andren Zeichen zeugen
Als christliche Altruisten uns beweisen
Oder atheistische Ufer flotten Schritts bereisen
Wie wir das ja schon eine ganze Weile praktizieren
Stets lebenslustig kommunizieren
Uns auf Freizeit trimmen
Auf nichts allzu Ernstes sinnen
Wir können die Welt umkreisen
Auf des liebes Lebens Weisen
Auf unsren Wegen das umrunden
Was vormals an des Heimes Ort gebunden
Waren wir doch früher stetig
Ein Leben lang am selben Orte tätig
Ohne Urlaub ohne Rast
Meisterten wir des Daseins Last
So fliegen wir heut an manchen Tagen
Fahren oftmals mit dem großen Wagen
Schippern auch von hier nach dort
Stets wollen wir: Vor allem fort!
Das Leben in des Lebens Sog
Gar viele Menschen schon betrog
Was wir einst als unser Ziel empfunden
Will uns heute nicht mehr munden
Uns schmeckt dafür das Viel und Mehr
Verloren in diesem Spiel ist die Gewähr
Das der Griff nach dem was man nicht hat
Uns macht heut und morgen wirklich satt
Eingelassen in die große Welt
Hat sich der Weg zur Einsicht schnell verstellt
Das was uns erdet und beglückt
Hat der Wohlstand längst erdrückt …
So ist ein Stillstand gar nicht schlecht
Wenn man zufrieden, ist er recht
Jedoch für den, der stark, dem´s nicht genug
Ist Verharren doch bloß Lug und Trug
Der Starke erhebt sich so auf seinen Schwingen
Vorm Armen, an dem es, mit Wenigem zu ringen
Beflügelt lenken beide dann hin zum Ziel
Wobei dort ein einziger Schwacher zahlreichen Starken oftmals schon zu viel!
© Auris Caeli