Das Augenmerk des Fotografen

Ein Gedicht von Caeli
Ist das Bild auch gut gelungen?
Sitzt die Schärfe auf dem Punkt?
Wird das hohe Lied der Freistellung besungen?
Ist die Wirkung wirklich rund?

Willst du vom fernen Hintergrund nichts sehen
Musst du nah an das Motiv ran gehen
Wähle die Brennweite dabei möglichst groß
Bei offener Blende fällt dir das Motiv dann solo in den Schoß

Orientiert sich die Belichtung an dem was war?
Oder lassen wir dem Wunschgedanken Raum?
In beiden Fällen ist das Handlungsprinzip klar:
Als Belichtungsreihe fotografiert, passt sicher eines der Fotos genau in deinen Traum.

Ist das Motiv voller Bewegung
Wähle die Belichtungszeit eher kurz
Bei toten Dingen ohne Regung
Ist diese Regel schnurz

Sind des Motivs Lichter nicht zu helle?
Sind sie gar schon ausgebrannt?
Die Belichtungskorrektur hilft hier auf die Schnelle
Wenn diese Technik richtig angewandt

Verläuft der Horizont der Komposition auch wirklich gerade?
Findet sich das Motiv im goldenen Schnitt?
Doch auch die Drittelung des Bildraums ertrage
Muster und Farben beachte am besten mit

Gleich welches Motiv du wählst
Bedenke, dass du es mit Licht vermählst
Gegenlicht stiehlt dir oft Farbe und die Tonwerte der Mitten
Ein Motiv mit allzu tiefen Schatten ist beim Fotografen nicht allzu gut gelitten

Besieh dein Motiv zuallererst bei Tage
Stell dir dann eindringlich die Frage
Ob es als Bild am Morgen, des Mittags, oder gar zur Nacht
Dir oder anderen Menschen vielleicht weit mehr Freude macht

Suche und Fotografiere stets das, was du nicht kennst
Überwinde Grenzen, indem du die Perspektive sprengst
Kniee nieder, bücke, recke und erhebe dich
Fange die Betrachter deiner Bilder und auch mich … !

Dein Foto konserviert stets einen kleinen Moment
Den der Betrachter in Nachhinein bedenkt
Damit entringst du der Ewigkeit ein Quäntchen Licht
Präsentiere es stets perfekt, sonst wirkt es auf die Menschen nicht

***

Emotion, Stimmung, Augenblick
Fotografieren ist seit langem Chic
Milliardenfach schießt man Bilder Tag für Tag
Es scheint das man gedruckten Text heute nicht mehr mag

Bilder sagen mehr als tausend Worte, hört man
Doch was, wenn die Bilder flach und leer?
Allzu viele lose Sprüche macht man, weiß man
Ja, in der modernen Zeit hat man es bis zum guten Fotografen schwer!

Drum: Fotografiere erst mal dokumentarisch!
Sinne du auf den guten Ton!
Ist dein Eindruck davon herrlich?
Dann ist das der erste Schritt für des Vaters Sohn!

Deine Fotografien sind in sich stimmig, alles in allem sehr harmonisch?
Dein Eindruck zu der Welt der Technik eher strittig, bisweilen komisch?
Wenn du Fotografin und kein Fotograf, kein ausgekochter…
Dann ist das Lichtbild ein Meilenstein der Kallistik für der Mutter Tochter!

© Auris cAeli

Informationen zum Gedicht: Das Augenmerk des Fotografen

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04.12.2024
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Caeli) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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