Zweige von Rosmarin

Ein Gedicht von Anouk Ferez
Ängste rieseln aus meinen Wimpern
und alle Trübsal flieht meinen Blick,
wo du so sacht deine Lippen
auf meine Augenlider bettest.
Meine Hände ruhen so gerne
nebeneinander an deiner Brust,
behüten dies Pochen und Wogen,
das mir stets aufs Neue
nestwarm sich entgegendrängt.

Dein Minze-Atem sät so zarte
Röte auf meine Wangen
und hinter meiner Stirn
entfacht sich der Morgenstern.

Meine Fingerspitzen duften,
würzig, nach Majoran, Salbei
und sonnengestreicheltem Rosmarin.
Wir malen uns üppige Gärten
auf die Haut und Lavendelküsse
surren über Areale wilder Kräuter.

Und wenn die Nacht dann weicht,
unsere Laterne verlischt,
du rechts gehst und ich links,
so wirft der Vogelsang ein morgenrotes Kleid
über all unser Fühlen:
Stets bist du bei mir!
Und in der vergissmeinnichtblauen Luft
liegt dieser Hauch von Salbei und Basilikum.

***

Anmerkung:
Lavendel verwendet man für Liebeszauber
Basilikum gilt in der Literatur als „sanftes Liebeskraut“: Bei Hochzeiten wurde einst das Bett der jungen Eheleute mit Basilikumsträußchen geschmückt.
Das Aroma des Salbei sei sogar imstande, einer Liebesnacht einen Hauch "Wildheit" zu verleihen.
Rosmarin besitzt eine aphrodisierende Wirkung. Er ist noch heute Bestandteil von Brautsträußen. Eine alte Mär besagt, dass derjenige, der mit einem blühenden Rosmarinzweig berührt wird, sich verlieben wird.

***
© Anouk Ferez 9-2015 /kcbezgra0

Informationen zum Gedicht: Zweige von Rosmarin

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02.09.2015
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