Zeitlose Endlichkeit

Ein Gedicht von Anouk Ferez
Unser Märchen – es liegt noch auf deinen Lippen,
wispert mir von ›einst‹, erzählt von ›bald‹.
Drauf erklimm ich leis den Bogen deiner Rippen:
herzwärts – heimwärts, bis dein Atem in mir schallt.
Eva ist aus Adams Fleisch gemacht.

Ist’s denn wahr? Ist’s jetzt? Ist’s nur ein sich besinnen,
denken über was vor ›Tod‹ und ›scheiden‹ lag?
Stund um Stund fühl ich die süße Mär verrinnen.
›Zeitlos schön‹, sagtest Du. Schon schwärzt der Tag.
Blut pulsiert und nährt die Nacht.

Kann man das, was war, denn jemals halten?
Zwingt die Zeit nicht alles Fleisch und jeden Geist
in die Knie? Sich beugen den Naturgewalten …
Sag mir: Welkt selbst das, was ›Liebe‹ heißt?
Zeit ist gottgewollt ein Abwärtsschacht.

Eva ist aus Adams Fleisch gemacht.
Blut pulsiert und nährt die Nacht.
Zeit ist gottgewollt ein Abwärtsschacht.
›Einbahn!‹, ruft der Teufel aus und lacht.
Tod ist ALLEM zugedacht …


©Anouk Ferez, Sept 2016

Informationen zum Gedicht: Zeitlose Endlichkeit

611 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
22.09.2016
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige