Wo's dich einst fand
Ein Gedicht von
Anouk Ferez
In Moose betten möchte ich dein müdes Herz
und liedersingend deine Stirn in kühler Quelle
benetzen. Schattennebel, weiche! Gib das Helle
von damals frei. Trag die Beklemmung himmelwärts.
Mit den Jahren hat am eignen Atem sich der Wind
verschluckt. Es hat sich beider Herzen wildes Branden,
in dessen Mitte wir einst standen und uns fanden, banden
in eigner Glut verzehrt – darauf wir Stein geworden sind:
Erstarrt in jenen Formen, gefeilt von Menschenhand,
um ewig... ewig zu erinnern, sorgsam zu bewahren,
was in uns ruht, versenkt, verborgenes Land,
das unbetreten, unbefestigt, unbefahren
von Kriegshetzern geblieben ist. Am Waldesrand
steh ich wie eh und je: winkend, wartend, suche
wo du, Liebster, bleibst… Verlassen steht die alte Buche..
mein Auge schaut im Traum, wo’s dich einst fand.
***
9.September 2015
In Erinnerung an jenen Tag damals, vor 2 Jahren, von dem an langsam, schleichend, alles anders wurde
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