Wenn ich mich in Nacht und Sterne kleide

Ein Gedicht von Anouk Ferez
(Dieses Gedicht ist inspiriert von den zahlreichen Pferdebildern Marc Chagalls)

Wenn ich mich in Nacht und Sterne kleide,
treibt der Mond mich vor sich her,
streift manch Träume aus der Trauerweide,
wispert mir von dir geheime Mär.

Sag, was ducken Wolken sich in deinen
Blicken, dass mein Gang beschwerlich wird.
Kann ein Lächeln tief im Innern weinen?
Bist du einsam, bist auch du geirrt?

Lass mich hinter deine Rinde steigen
Tief in dein Geflecht mich senken.
Würdest du mir deinen Atem schenken
Wurzeln tief bis unters Schweigen?

Sieh, ich sattele mein Sehnen leise
wenn ich mich in Nacht und Sterne kleide
streife Träume aus der alten Weide
- liebst du mich wohl auf dieselbe Weise?

Anouk Ferez, im September 2021

***
Marc Chagall, französisch-russischer Maler jüdischer Religionszugehörigkeit, war bereits zu Schulzeiten mein Lieblingsmaler. Vor allem sein "blaues Pferd" hatte mich tief zum Hineinfühlen und Nachdenken angeregt. Ich liebe die nonverbale Sprache seiner gefühlvollen Bilder.

Informationen zum Gedicht: Wenn ich mich in Nacht und Sterne kleide

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(3 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
23.09.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Anouk Ferez) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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