Wenn die Nacht sich senkt
Ein Gedicht von
Anouk Ferez
Tautrunk’ne Nebelgeister wallen sacht
zum zarten Spiel von Lunas Harfe,
Sternkindlein wispert leis’ im Schlafe,
in die Dämm’rung gießt sich schwarz die Nacht.
Der Menschen Traumgespinste steigen
wogend in den dunklen Lüften auf.
Silberlichtlein glimmen und zuhauf
fangen sie sich in den Zweigen
von ernsten, finstren Riesen,
die stumm die Köpfe neigen.
So sinkt die Nacht, bewacht die Welt,
weint heimlich, still und leise
zu der Trauerbirken Weise
die uns im Schlaf geborgen hält.
Oh Nacht, so lass uns deine Sterne
als goldene Himmelspforten seh’n
die in unendlich weiter Ferne
für uns’re Seelen offenstehn.
© Anouk Ferez 11/2014