Vom Schenken
Ein Gedicht von
Anouk Ferez
(gekürzte Version)
Was ich gab, ich gab's gern
und in Liebe,
ALLES rein
um des Gebens Willen
Doch nicht „do ut des“*),
sondern um etwas Sicherheit zu schenken,
etwas Freude, etwas Ruhe...Schutz,
dass ich wusste, dass wenigstens
der Magen nicht knurrt,
die Gedanken nicht kreisen,
der Kopf nicht schmerzt...
So war's für dich und für mich. Beide.
Geben, schenken, bedenken
- wer könnte schon von Rückgabe
oder gar von "etwas schulden"
sprechen?
Schenken ist "one way", weißt du nicht?
Geben, schenken, bedenken
- wer könnte da schon
zwischen Mann und Frau unterscheiden?
Ist das nicht einerlei? Und auswechselbar?
Ist nicht die Frau vielmehr „Mann“,
die sich nicht sorgt, sondern streitet?
Ist nicht der Mann vielmehr „Frau“,
der versteht, dass es der Liebe einerlei ist,
dass sich die Seiten ohnehin wechseln werden
von Leben zu Leben?
Lass dir doch von andren
keinen bösen „Floh ins Ohr setzen“,
wo dir einst die Liebe
Marienkäfer in Schatztruhen setzte,
um nichts als Glück zu bringen.
Dass andere dies hernach mit Schmutz bewarfen..
lass es nicht zu!
Ist es am Ende nicht egal
WAS man gibt?
Kommt es nicht darauf an
WIE man es NENNT?
Und was man dabei DENKT?
So sagt jedenfalls die Liebe.
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*)DO UT DES
"[...]Die Phrase do ut des (lateinisch do ut des, ‚Ich gebe, damit du gibst.‘) ist eine Rechtsformel für gegenseitige Verträge, mit der auch eine grundlegende Strategie sozialen Verhaltensbeschrieben werden kann. Ähnliche Prinzipien sind quid pro quo (lateinisch für ‚Dieses für das‘) und das Sprichwort manus manum lavat (lateinisch ‚Eine Hand wäscht die andere‘).
In der Rechtswissenschaft dient do ut des der Kennzeichnung des Synallagmas zwischen Leistung und Gegenleistung. Dieses Institut aus dem römischen Recht ist auch im deutschen Recht in § 320 BGB normiert: Bei einem gegenseitigen Vertrag erbringt jeder Vertragspartner seine Leistung nur, weil er die Gegenleistung erhalten will.[...]"
Quelle: Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Do_ut_des